Rotenburg a. d. Fulda, 29.10.2025
Mit viel Engagement und Kreativität haben Kinder und Jugendliche aus Rotenburg und den Stadtteilen die Unterführung am Shell-Kreisel in ein farbenfrohes Kunstwerk verwandelt. Unter Anleitung erfahrener Künstler entstand ein beeindruckendes Gemeinschaftsprojekt, das die Vielfalt und Verbundenheit der Stadt und den Stadtteilen widerspiegelt.
Die Vorarbeiten, darunter Grundierung und das Anzeichnen der Konturen der Gesamtkulisse, wurden von den beiden Künstlern übernommen, sodass die jungen Teilnehmenden am Projekttag direkt mit dem Sprühen beginnen konnten. Dazu waren einzelne Felder mit Zahlen markiert – genau wie die Sprühflaschen. Mit sichtbarer Freude brachten sie ihre eigenen Ideen ein und lernten gleichzeitig professionelle Techniken kennen, mit denen man spezielle Effekte für zum Beispiel Federn, Blätter, Mauerwerk, feine Linien oder Farbverläufe zaubern kann. Gemeinsam mit den Künstlern entstanden so in kurzer Zeit zwei eindrucksvolle Wandbilder, die nun beide Seiten der Unterführung zieren. „Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement die Kinder und Jugendlichen bei der Sache waren“ freut sich Hartwig.
„Mit dieser kreativen Kunstaktion wollten wir unser einzigartiges Umfeld mitten in unserer schönen Stadt sichtbar machen“, sagt Klaus Hartwig von der Kommunalen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Rotenburg, der das Projekt organisiert hat. „Durch die Ideen und den Einsatz junger Menschen aus allen Stadtteilen ist ein echtes Gemeinschaftswerk entstanden, das Rotenburgs Vielfalt und Alleinstellungsmerkmale zeigt.“
„Hall of Fame“ für legale Graffiti-Kunst
Im Vorfeld hatten Kinder und Jugendliche ihre Gestaltungsideen im Rahmen eines Malwettbewerbs eingereicht. Aus diesen Entwürfen entwickelten die Künstler Marcus Paul Bertino (Künstlername Magnum) und Vivienne Vesper (Künstlername chick) zwei großformatige Gesamtmotive. Eines zeigt markante Elemente der Stadtteile, wie etwa die Kirchen in Schwarzenhasel und Erkshausen, die Wartenberghütte in Braach oder den Alheimerturm. Das andere widmet sich der Kernstadt mit bekannten Motiven wie dem Pilzchen, dem Highwalk, der Fachwerkkulisse und der alten Fuldabrücke.
Während der Vorbereitungen fiel den beiden Künstlern auf, dass bereits vorhandene, teils illegale Graffiti bemerkenswerte künstlerische Qualität hatten. Daraus entstand die Idee, kreativen Talenten künftig legale Flächen zur Verfügung zu stellen.
Gemeinsam mit Bürgermeister Marcus Weber wurde daher beschlossen, die Stirnseiten der Unterführung als „Hall of Fame“ freizugeben. Diese Flächen sollen Graffiti-Künstlern künftig dazu dienen, sich legal und kreativ zu entfalten.
Die Stadtverwaltung hofft zugleich, dass die freigegebenen Flächen auch dazu beitragen, die neuen, mit viel Herzblut gestalteten Wandbilder vor Beschädigungen zu schützen.